Laut einer Studie, die das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) unter dem Titel „Alpha Intelligence – Was Führungskräfte von morgen brauchen“ durchgeführt hat, verändert die Digitalisierung die Anforderungen entscheidend: Empathische Netzwerker sind zunehmend gefragt.
Digitalisierung und Kommunikation
Nicht nur die Vernetzung, auch die Geschwindigkeit und Intensität der Kommunikation nehmen zu und stellen insbesondere Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Dazu befragte das Institut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ) 100 Führungskräfte, die auf den ersten beiden Führungsebenen agieren. Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig, die kommunikativen und empathischen Fähigkeiten gewinnen ebenso an Bedeutung wie die Team- und Projektarbeit.
Erfolg und soziale Kompetenz
Um auch in diesem vernetzten Umfeld Erfolg zu haben, sind neben einer ausgesprochenen Medienkompetenz vor allem soziale Kompetenz und empathische Fähigkeiten gefragt: Rund 73 Prozent der befragten Führungskräfte stimmten dieser Aussage zu, vor allem von Vertretern großer Konzerne wurde die Wichtigkeit für den Führungserfolg unterstrichen. Allerdings sehen sie andererseits das Hierarchiedenken als nach wie vor probates Mittel an, wohingegen Führungskräfte aus kleineren Unternehmen hierarchische Strukturen als überholt einschätzen.
Autoritärer Führungsstil hat ausgedient
In diesem Punkt sind sich 80 Prozent der Befragten einig: Autoritär zu führen, ist nicht mehr zeitgemäß. Sie sehen moderne Führungsqualitäten vor allem darin, sich täglich neu zu bewerben, und zwar sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei Geschäftspartnern oder Kunden. Das moderne Personalmanagement: Vor allem Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit sind die wesentlichen Eigenschaften, die eine erfolgreiche Führungskraft mitbringen müsse – so äußerte sich mit 98 Prozent der Befragten die überwältigende Mehrheit. Kommunikative Fähigkeiten, also die gezielte Weitergabe von Informationen, die nicht „als Herrschaftswissen zu betrachten“ sei, zählen darüber hinaus zu den entscheidenden Kriterien.
Individualität und Konfliktfähigkeit
Weitere Kompetenzen, die von rund 90 Prozent der Beteiligten als wichtig eingeschätzt wurden, sind zum einen die Fähigkeit, Konflikte klar ansprechen und lösen zu können, aber auch die Herausforderung, die Individualität der einzelnen Mitarbeiter zu berücksichtigen. Die Verschiebung weg von standardisierten Entscheidungswegen hin zur intensiveren Kommunikation auf verschiedenen Ebenen ist nicht übersehbar. Die Digitalisierung und die damit einhergehende intensive Vernetzung und Kommunikation verändert also die Anforderungen an Führungskräfte drastisch. Für das Personalmanagement bedeutet dies, bei der Auswahl oder Entwicklung von Führungskräften die Prioritäten neu zu setzen.